
Bekannt ist die Aussage: „eine Katze kann man gut alleine lassen, einen Hund nicht“. Auch die Katze braucht die Zuwendung des Menschen sowie einen Artgenossen, in stundenlanger häuslicher Vereinsamung – wenn dazu noch in Einzelhaltung – ist sie ein bedauernswertes Geschöpf.
Fact ist: die Maine Coon ist sehr gesellig.
Wer berufstätig bzw. wenig zu Hause ist, sollte dafür sorgen, daß seine Coonie nicht vereinsamt. Sind noch andere Tiere oder Menschen im Haushalt? Ist dies nicht der Fall sollten es zwei oder mehr Katzen sein.
Viele Menschen stellen gerne fälschlicherweise die Katze als Einzelgängerin dar; dies ist sie natürlich auf der Jagd. Wenn sie mit anderen Katzen und Menschen aufgewachsen ist, verhält sie sich sehr gruppenfreundlich. In meiner langjährigen Erfahrung mit Katzen bin ich davon überzeugt, daß Katzen Gesellschaft über alles schätzen. Natürlich gibt es auch Ausnahmen und Einzelgänger, denen die Artgenossen nicht allzu viel bedeuten oder die mit einer Gruppe wenig anfangen können. Allen gemeinsam ist die enge Bindung an den Menschen – sofern sie in ihrer Prägungszeit mit Mensch und Artgenossen aufgewachsen sind. Die sogenannte wichtige erste Phase, nicht nur für den Umgang mit Artgenossen, sondern auch für die Gewöhnung an den Menschen wird geprägt in den ersten Lebensmonaten.


Als Züchterin begegnen mir oft Menschen, die den Wunsch nach einer Einzelkatze haben oder vorab nur mit einer Katze es probieren möchen. Bei Jungtieren empfehle ich immer ein zweites Kitten oder ggf. ein passendes erwachsenen Tier dazu aufzunehmen. Auch Katzen die sich nicht innig lieben und gegenseitig kuscheln, putzen und spielen schätzen einen Partner – jede Katze braucht einen Partner.
Anders verhält es sich manchmal bei erwachsenen Tieren, die mir im Laufe der Jahre signalisieren, dass sie in einer (größeren) Gruppe nicht glücklich sind. Hier ist eine Ausnahme möglich und in Betrachtung der Katze zum passenden Menschen – bestenfalls mit genügend Freizeit – kann eine solche Katze auch mal alleine platziert werden. Interessant ist, dass diese Besitzer die Richtigkeit der Einzelhaltung ernsthaft hinterfragen; auch die Rasse schätzen und gerne „mehr“ davon haben möchten. Hier kann man dann aber auch je nach Verträglichkeit eine weitere erwachsene Katze oder ein Kitten nach sorgfältiger Überlegung und Auswahl dazu tun. Zudem werden Einzeltiere, die von ihren Besitzern sehr viel Zuwendung erhalten, mit der Zeit egoistisch und wollen ungern teilen.
Kurz zum Thema zwei Katzen: weil viele Menschen aufgeklärt sind und realisiert haben, dass die Einzelkatze ein „arme Wesen“ ist. Nach meiner Erfahrung wählen zukünftige Besitzer die Katzen gerne nach ihrem Aussehen/Farbe etc. aus, ungeachtet dessen, ob sie auch charakterlich gut zueinander passen. Hier beraten wir die neuen Besitzer selbstverständlich und nicht selten kommt es dann zu einer anderen Wahl. Es macht einen Unterschied, ob Tiere einander innig zugetan sind oder sich einfach nur tolerieren. Die Haustierhaltung zwingt also nicht selten Katzen ein Zusammenleben auf, das sie freiwillig niemals in dieser Form wählen würden.

Ein weitere Aspekt: auch Katzen entwickeln sich immer weiter wie der Mensch. Hat man nur zwei Katzen, so zeigen sie vielleicht im Laufe ihres Lebens sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Was anfangs sehr gut zusammen harmonierte, will auf einmal nicht mehr so gut funktionieren. Hat man mehr als zwei Katzen, wird der Verlust eines Artgenossen von den Tieren besser verkraftet, da sie nicht plötzlich alleine zurückbleiben. Man gerät dann nicht sofort in Zugzwang, ein neues Tier anzuschaffen. Aus diesen Gründen empfehle ich auch sehr die Dreikatzenhaltung oder mehr , natürlich im Hinblick auf vorhandene Platzverhältnissen sowie die finanzielle Lage.